BZ 60 - Sommer 2014
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Breitband
Am 22.06.1993 in der Norddeutsche Rundschau
Für unser heutiges und zukünftiges
modernes Leben ist eine
leistungsfähige Breitbandinfrastruktur
nicht mehr wegzudenken.
Breitbandtechnik bringt
digitale Informationen schnell
ans Ziel – egal ob für Internet,
Radio oder Fernsehen. Die rasante
Übertragung von Daten,
Sprache und Film ermöglicht
den Menschen ein Höchstmaß
an Kommunikation und Flexibilität.
Internettelefonie, interaktives
Fernsehen, Videostreams,
Downloads und Uploads, sowie
Always-On-Nutzung werden –
ohne Wartezeiten und in hoher
Qualität – zum Standard für das
wirtschaftliche und private Leben.
Die Möglichkeiten zur Nutzung
von ausreichenden Internet-
Breitbandanschlüssen sind im
Bereich Borsfleth leider nicht
überall zufriedenstellend.
Der Zweckverband „Breitbandversorgung
Steinburg“
beabsichtigt, ein zukunftsweisendes
Glasfasernetz in unserer
Gemeinde aufzubauen. Die
Gemeindevertretung hat am
03.07.2014 beschlossen, an
der Ausschreibung des Zweckverbandes
teilzunehmen. Eine
Grundvoraussetzung für den
Ausbau ist jedoch, dass die Bevölkerung
den Bedarf anmeldet.
Zur Ermittlung des Bestandes
und des zukünftigen Bedarfs an
Anschlussqualitäten wurde ein
Fragebogen an alle Haushalte
verschickt. Bitte füllen Sie den
Fragebogen aus und reichen Sie
diesen bis zum 15.08.2014 bei
einer der angegebenen Adressen
ein.
Die Borsflether Gemeindevertreter
sind einstimmig der Meinung,
das die Breitbandversorgung
für unsere Gemeinde
äußerst wichtig ist. Neben der
besseren Nutzungsqualität ist
auch die Wertverbesserung der
Immobilien gegeben.
P. Mohr, Bgm.
Bürgerentscheid
Am Bürgerentscheid zum Fassadenerhalt
des Kreishauses haben
genau 50 % der Borsflether
Wähler für den Erhalt der alten
Fassade gestimmt und auch
50 % gegen den Erhalt. Von den
625 Borsflether Wahlberechtigten
sind 115 Wähler/innen zur
Wahl gegangen.
Von den 110180 Wahlberechtigten
im Kreis Steinburg mussten
mindestens 11018 bzw. 10 %
mit Ja stimmen, um die Fassade
zu erhalten. Das Quorum wurde
mit 11160 Ja-Stimmen erreicht.
Damit darf die Fassade
des ehemaligen Bahnhofshotelgebäudes
und das Bollhartsche
Gebäude nicht abgerissen
werden. Der Kreistag muss nun
entscheiden, ob die Fassade
und der Innenbereich der Gebäude
saniert werden soll, ob
eventuell andere Liegenschaften
des Kreises genutzt werden
können oder ob auf der grünen
Wiese ganz neu gebaut werden
soll. Ich bin gegen die Sanierung
des alten Gebäudes. Der
Aufwand ist viel zu hoch.
Mein Dank gilt den Wahlhelfern
Michael Boldt, Joachim
Dük, Tim Lempelius, Ludger
Walterbusch, Jörg Moser, Stefan
Eggert, Margret Köhncke
und Norbert Tischer!
P. Mohr
Straßenausbauarbeiten
In der letzten Gemeindevertretersitzung
wurde über das
Thema Straßenausbaubeitragssatzung
diskutiert. Hintergrund
ist die Änderung des
Kommunalabgabengesetzes
vom 30.11.2012. Darin heißt es
sinngemäß: Wenn am Gemeinde-
Straßenkörper (Straßen,
Fußwege, Straßenbeleuchtung)
eine Grundsanierung durchgeführt
werden soll, müssen
die Vorteilshabenden (Grundstückseigentümer)
an den Kosten beteiligt werden bevor die
Gemeinde einen Kredit aufnehmen
darf.
Es ist sehr wichtig, dass wir
mit unseren Gemeindestraßen
sehr pfleglich umgehen müssen.
Besonders wichtig ist, dass
die schweren Fahrzeuge wie
Müllautos, Heizöllieferanten,
landwirtschaftlicher Verkehr
und Baustofflieferanten langsam
fahren. In unser aller Interesse
bitte ich um Beachtung.
Schwerstfahrzeuge bekommen
keine Genehmigung mehr.
P. Mohr
"Flickprogramm"
Durch den Bau der Kanalisation
vor einigen Jahren ist es im
Büttel zu Versackungen gekommen.
Herr Grab vom Kreisbauamt
vermutet eventuell eine
undichte Stelle in der Kanalisationsleitung
bzw. in den
Kontrollschächten. Die von der
Gemeinde beauftragte Filmung
hat keine schadhaften Stellen
ergeben. Nach nochmaliger Erinnerung
sollen im September
im Rahmen des „Flickprogrammes
des Kreises“ die Unebenheiten
beseitigt werden!
P. Mohr
Amtsgebäude Herzhorn
Das ehemalige Amtsgebäude
in Herzhorn kann wieder aufgebaut
werden. Der Rückbau
des durch ein Feuer beschädigten
Gebäudes hat länger
gedauert als geplant. Gutachter
und Versicherung mussten sich
erst einigen wie viel rückgebaut
werden musste. Die neue
Baugenehmigung liegt jetzt
vor. Ende August kann mit dem
Wiederaufbau des Gebäudes
begonnen werden. Eine Einhausung
des Rohbaues ist vorgesehen.
Im Frühjahr sollen das
Ärztehaus und die Zweigstelle
des Amtes Horst-Herzhorn
wieder eröffnet werden!
P. Mohr
Hauptsatzung und Geschäftsordnung
Durch Gesetzesänderung in
den letzten Jahren hat das Gemeindeprüfungsamt
bei der
überörtlichen Prüfung auf den
Änderungsbedarf hingewiesen.
Ferner ist beabsichtigt,
die Strukturen der Hauptsatzung
und der Geschäftsordnung
nach dem Beitritt des
Amtes Herzhorn zum Amt
Horst zum 01.01.2008 für alle
amtsangehörigen Gemeinden
zu vereinheitlichen. Nach einigen
Diskussionsrunden der
12 Bürgermeister der amtsangehörigen
Gemeinden hat man
sich auf einheitliche Vorschläge
geeinigt. Die Borsflether
Gemeindevertreter haben in der
letzten Sitzung den Vorschlägen
zugestimmt. Wenn jemand
eine neue Hauptsatzung oder
Geschäftsordnung wünscht, so
sprechen Sie mich an.
P. Mohr
Ruhestand/Jubiläum
Der Polizeibeamte Joachim
Dük geht Ende Juli in den Ruhestand.
Seit dem die Polizeistation
Borsfleth am 01.02.2004
geschlossen wurde, ist Joachim
Dük Betreuungsbeamter unserer
Gemeinde gewesen.
Auf der letzten Gemeindevertreterversammlung
wurden
Joachims Leistungen für die
Gemeinde ausdrücklich gewürdigt.
Als Anerkennung gab es
für Joachim ein kleines Präsent.
Auf der gleichen Versammlung
wurden auch die Leistungen
des Gemeindearbeiters Dierk
Horns gewürdigt. Er ist seit
dem 1. Juli 1994, also 20 Jahre
für die Gemeinde Borsfleth
tätig. Als Dank gab es auch für
ihn ein kleines Präsent. Besonders
gewürdigt wurde sein zuverlässiger
Winterdienst in der
Gemeinde.
P. Mohr
Das Wetter vor 100 Jahren
Ostern, d.h. vom 8. auf den
9. April herrschte ein starker
Sturm, so daß im hiesigen Außendeich
mehrere Ochsen des
Hofbesitzers W. Gravert in
Eltersdorf ertranken. Die Ernte
wurde spät, da der Sommer
wenig Sonnenschein zeigte und
im August regnerisches Wetter
eintrat, so daß erst Mitte September
mit der Kornernte begonnen
werden konnte.
Borsfleth 1813/14
während der Belagerung
Glückstadts (6.
Dez. 1813 – 5. Jan.
1814) und danach
Zur Vorgeschichte
Nach der für Napoleon verlorengegangenen
Völkerschlacht
bei Leipzig im Oktober 1813
zog ein Teil der siegreichen
Nr. 60 Borsflether Zeitung 3
www.borsflether-zeitung.de
schwedisch-russisch-deutschen
Armee gegen die mit Napoleon
verbündeten Dänen und
marschierte Anfang Dezember
1813 in Schleswig-Holstein ein.
Dieser Winter 1813/14 ging als
Kosakenwinter in die Geschichte
Schleswig-Holsteins ein. Die
nur gut 2.000 Kosaken hinterließen
den größten Eindruck
bei den Einheimischen. Das
lag an ihrem fremdländischen
Aussehen, jedoch auch daran,
dass die Reiter mit damals unvorstellbarer
Geschwindigkeit
durch das Land zogen, unerwartet
auftauchten und ebenso
schnell wieder abzogen.
Sie werden überwiegend als
freundlich aber „diebisch“ beschrieben.
Anhand einzelner Quellenauszüge
wird versucht, das Geschehen
und die Belastungen
für Borsfleth während dieser
kriegerischen Ereignisse aufzuzeigen.
Die Originalschreibweise
wurde beibehalten.
Auszug aus der Borsflether
Schulchronik
„Vom 20.12. konnte wegen des
Durchzuges fremder Truppen
nur wenig Unterricht erteilt
werden. 1814 war wieder kein
Elementarlehrer vorhanden.
Das Schulzimmer der Unterklasse
wurde den russischen
Schneidern eingeräumt bis am
16. Nov. Hans Pauli für die
betreffende Klasse eingestellt
wurde.“
Aufzeichnungen des Gevollmächtigten
Valentin Schmidt
aus Sommerland, AfA 2/83
S. 52: Als nun die Schweden zu
Krempe, Krempdorf, Borsfleth,
Elscop und in der Blomschen
Wildnis, zu Herzhorn, Schleuer,
Bielenberg und der Bülowschen
Wildnis ihren Standpunct
hatten, wurden gleich unmittelbar
darauf die Belagerungs-Anstalten
vorgenommen, ...“
S. 53: „..., besonders litte hiebei
die Stadt Krempe, das Dorf
Elskop und die Dörfer Krempdorf,
Borsfleth und Altendeich
wegen der starken Einquartirung
und der damit verknüpften
Drangsahle.“
Dr. med. Johannes Nicolaus
Rohde: Tagebuch über die
Belagerung Glückstadts
S. 5: „Den 19.ten Dec. Herr
Capitän von Falckenschild
mit 200 Jägern vom Seeländischen
Corps (und Reserven)
war nach Ivenfleth beordert,
hernach noch Lieutn. Steitz
mit 70 Jägern u. einige Husaren,
von denen noch nichts zu
hören ist. Um halb 7 Uhr wieder
der General Marsch, weil
außerm Cremper u. Neuen Tor
abermals alarmiert wird. Der
Hauptangriff ist auf die Batterie
zu Ivenfleth gerichtet gewesen,
die dann auch verloren ist.
Nachdem 1 paar Canonen mit
doppelter Ladung versehen,
vorhero aber die Trossen abgehauen
worden, abgefeuert sind,
wodurch diese zurück auf die
Landstraße gestürzt u. die beiden
anderen vernagelt wurden.
Mit den 2 ganz kleinen, mit
Kartätschen geladen, sind der
Feinde viele getötet worden.“
S. 6: „In Ivenfleth, Borsfleth,
Crempe sind die Feinde in großer
Anzal gewesen, viele sind
längs dem alten Deich, Weberkaten
(Erlingskuhle/Altendeich)
nach Sperforken-Weg
gedrungen, u. unsere vor- und
seitwärts angefallen, dahero die
traurige Retirade (Rückzug).“
F. C. Rode: Kriegsgeschichte
der Festung Glückstadt,
Bd.II
S. 142: „Ab 15. Dezember wurden
die 12-Pfund-Geschütze
(der Ivenflether Batterie) und
alles sonstige bewegliche Material
in die Festung geschafft.
Die 24-Pfund-Geschütze konnten
der Wegeverhältnisse halber
nicht fortgeführt werden.
... In der Batterie blieben nur 1
Leutnant und 24 Mann zurück.
Am 18. abends versuchte eine
schwedische Abteilung von 150
Mann, die Schanze zu nehmen.
Aber mehrere Infanterieangriffe
wurden durch Kartätschenfeuer
abgeschlagen.“
Die Batterie wurde am 19. Dez.
geräumt.
Kollenrott: Borsfleth, schönes
Dorf des Kreises Steinburg
(Steinburger Jahrbuch
1966)
S. 73: „Die Belagerung Glückstadts
durch die Schweden,
Preußen, Russen und Engländer
hatte in unserer Gemeinde einen
stummen Zeugen bis in die
zwanziger Jahre des Jahrhunderts.
Nach dem mündlichen
Bericht des Borsflether Bürgermeisters
– Hinrich Bestmann
– wurde in seiner väterlichen
Werkstatt damals ein Ackerwagen
nicht heimischer Bauart
ausgebessert; diesen habe der
im Kirchdorf wohnende Altenteiler
Wilhelm Augustin – 1843
geboren und 1935 verstorben
– wiedererkannt und dazu in
Seite 4 Borsflether Zeitung Nr. 60
www.borsflether-zeitung.de
lebendiger Weise berichtet, daß
dieser inzwischen wohl in allen
seinen Teilen nach und nach
erneuerte Wagen im Winter
1813/14 am Neuendeich zwischen
Glückstadt und der „Batterey“
an der Störmündung, die
nach Detlefsen von den Dänen
am 16. Dezember geräumt wurde,
steckengeblieben, nach dem
Augustinschen Hofe im Büttel
geholt und dort nun schon über
ein Jahrhundert gebraucht worden
sei.“
Dr. med. Johannes Nicolaus
Rohde: Tagebuch über die
Belagerung Glückstadts
S. 69: Den 6. März (1814) „...,
in Borsfleth liegen auf jedem
Hofe 4 Mann.“
Den 7. März (1814) „In Borsfleth-
Büttel begegneten mir 2
Wagen mit 100 Tonnen Hafer
u. Gestern sind 7dito mit Brod
u. Hafer, alle von Wewelsfleth
kommend nebst den heutigen
nach Pinneberg gefaren. In
Borsfleth, Eltersdorff, Crempdorff
u. der umliegenden Gegend
sind 2 Compagnien von
den vorgestern hier ausgerückten
(2. Bataillon Leibregiment
Königin und Jägerkompagnie
von Fünen) einquartiert, die
Landstraßen wimmeln von diesen
Leuten, die alle Brod geholt
hatten.“
S. 72: Den 13. März (1814) „2
der größten Canonen (24 Pfünder)
von Ivenfleth liegen schon
vorm Cremper Tor, u. die anderen
beiden werden bey diesem
Frostwetter auch wohl hergeholt
werden. Die 4 kleinen
haben unsere Furleute vorher
schon hereingefaren, ehe die
feindl. Armee so nahe an der
Festung sich wagte.“
S. 74: Den 15. März (1814)
„Gestern Morgen sind 2 Compagnien
von Fühnen aus Borsfleth
marschiert, die so wie die
dazugehörigen gerade nach
Blankenese gegangen sind.“
S. 101: Den 9. Juni (1814)
„Die Russen ziehen sich almälig
tiefer im Lande hinein.
Auf Steinburg, alwo ich diesen
Nachmittag gewesen, waren
bereits 700 bis 800 Mann
vorbeymarschiert, die Artillerie
solte auf Horst bleiben, die
Pferde aber nebst den Leuten in
der Nachbarschaft verteilt werden.
Diese ersteren waren alle
auf Itzehoe gegangen, die letzteren
aber, die auf Marx Dohrn
Hof (Neuenbrook-West), qua
Billetier, waren, für welche ich
kurz vorhero über Grevenkopp
u. Crempe zurückgefaren war,
solten sowol dorten als in Elskopp,
Borsfleth, Crempe verbleiben.“
Den 10. Juni (1814) „Auf jedem
Hofe, nemlich einer einzelnen
Hufe, kommen 10 Mann
zu liegen, dahero es wohl sicher
ist, daß das Russische Armee-
Korps ser zalreich in hiesiger
gegend seyn muß.“
S. 109:
Den 6. Juli (1814) „Aufm
bunten Hofe (an der Kremper
Chaussee, gehörte zu Borsfleth)
wurden von einigen 40 Mann
Manövers mit den Säbeln gemacht,
teils einzeln, teils haufenweise
gegeneinander; sie
klirrten so stark damit, daß
mein Pferd scheu davon wurde
u. nur mit Mühe gehalten werden
konnte.“
Den 8. Juli (1814) „Seit mereren
Tagen schon liegen 5 Schiffe
mit französische Militair
Kranken vor der Stör, die wiedriger
Winde halber nicht in See
nach Dünkirchen nämlich stechen
können. Auf jedem Schiff
sollen über 100 seyn, auf einem
160; diese armen Leute haben
in aller Hinsicht wenig Pflege,
u. merere sollen schon gestorben
u. ins Wasser versenkt seyn,
worüber die Wewelsflether
Klage gefürt haben, wesfals im
Aussendeich eine Stelle angewiesen
worden, in welcher sie
eingescharrt werden. Die veranlassenden
Ursache ist, daß
diese Leute nicht gehörig mit
Ballast eingenäht u. dem Wasser
übergeben werden, daher
solche hernach am Strande getrieben
sind. Die Schiffer haben
die Verpflegung übernommen
u. die Reise auf 3 Wochen berechnet,
daher nun schon an allen
Lebensmitteln, warscheinlich
auch an Arzneien, gewisser
Mangel seyn soll. Dazu haben
wir seit 3 Tagen Gewitterluft,
die Tage sind heiß, die Nächte
sehr küle; welche unreine Luft
muß nicht in diesen Hospital-
Schiffen entstehen!“
S. 115: Den 27. Juli (1814)
„Am alten Deich, Ivenfleth,
Borsfleth pp, alwo ich heute an
mereren Stellen gewesen bin,
sind sie mit der Einquartierung
zufrieden; auf den Höfen liegen
9 auch 10 Mann. Kleine Mausereien
aber fallen öfters vor,
die, wenn solche entdeckt werden,
schwer bestraft werden.“
Es dauerte noch bis Mitte 1815,
bis die letzten Soldaten abgezoNr.
60 Borsflether Zeitung 5
www.borsflether-zeitung.de
gen waren. Sie hinterließen ein
Land, das viele Jahre brauchte,
um sich wirtschaftlich wieder
zu erholen.
M. Boldt
Bildtitel gefunden
Es sind 14 Bildtitel-Vorschläge
für das Bild von Uwe Paduck
eingegangen. Sie erinnern sich
vielleicht noch daran, dass das
neue Bild in der Kirche noch
ohne Titel war. Der Kirchengemeinderat
hat sich auf einer der
letzten Sitzungen mehrheitlich
für den Vorschlag von Thimo
Schmidt entschieden: „Der Eingang
ins Paradies“.
Der Kirchengemeinderat, dem
die Entscheidung nicht leicht
gefallen war, bedankt sich bei
allen Einsendern für ihr Interesse.
M. Boldt
Senioren im Spielrausch
Auf mehrfachen Wunsch sollte
auch in diesem Jahr auf dem
Sommerfest der Senioren das
allseits beliebte Bouleturnier
statt finden. Und das mit vorherigem
Training. Man wollte ja
wohl gerüstet sein.
Eigentlich sollte auch ein Billardturnier
statt finden, dazu
war eigens ein Billardtisch in
Betrieb genommen worden,
aber da fehlte es noch an erfahrenen
Spielern. Das mag sich
im nächsten Jahr ändern.
Das diesjährige Turnier konnte
mit über 20 Boulespielern
umso attraktiver angekündigt
werden.
Man setzte sogar eigens einen
Trainingsnachmittag an, um die
besten Spieler und Spielerinnen
ausreichend zu motivieren.
Nach dem allgemeinen Kaffeetrinken
mit schönsten Tortenkreationen
wurden die einzelnen
Mannschaften aufgestellt
und es dauerte nicht lange, bis
die ersten Freuden- und Entsetzensschreie
von fünf Mannschaften
lautbar wurden, kein
Zweifel: die Spieler waren voll
im Rausch.
Aber wer sich schon einen glatten
Sieg ausgerechnet hatte,
der musste oft noch kurz vor
Schluss fest stellen, dass ein anderer
die Trophäe nach Hauses
brachte.
Stolze Gewinner: Brigitte Görs,
Roland Hufnagel und Renate
Rump freuten sich über aufwändige
Blumenspenden und
ebenfalls je einer Einladung zur
von Thorsten Brüggmann gespendeten
Kaffeetafel im Aukrug.
Christiane Gehner
Borsfleth - Standort wissenschaftlicher Forschung
Um die Vielfalt der Kartoffelsorten
zu erhalten, hat es sich das
Leibnitz-Institut in Gatersleben
(Mecklenburg-Vorpommern)
zur Aufgabe gemacht, längst
vergessene Sorten wieder anzubauen.
Durch die Bekanntschaft mit
einer Doktorin des Instituts hat
die Borsfletherin Julia Fischer
jetzt einige Knollen übernommen
und sie angebaut.
Es handelt sich um die Sorten:
- Marion
- Ostbote
- Bamberger Hörnchen
- Yankee Chipper
- Pommern Rot
- Nepal 2
- Somoggy Gyoungye
Von jeder Sorte setzte Julia Fischer
3 Knollen in die Erde.
Nach mündlicher Rücksprache
mit ihr, versicherte sie, dass alle
Pflanzen gut aufgelaufen sind.
Das Leibnitz-Institut betreut ca.
400 Kartoffelsorten.
Hans Mester
Kirchliche
Nachrichten
Getauft wurden:
-
Janz, Jerle
- Schöler, Zoey
- Skrzypczak, Nele
- Skrzypczak, Niko
- Voß, Levke
Konfirmiert wurden:
- Baum, Jonah
- Brackert, Nic
- Dohse, Lena
- Hahnkamm, Emma
- John, Annabell Kristin
- Mescia, Caniscia
- Mester, Jan-Henrik
- Paulsen, Nina
- Rausch, Swantje Marike
- Schlüter, Felix
- Spörel, Leon Paul
- Wachter, Leif Erik
- Willuhn, Charlotte Marie
Beerdigt wurden:
- Bahr, Frieda Helene geb. Sandkamp
- Hese, Ursula geb. Tiedemann
Spielmannszug
Liebe Leser der Borsflether
Zeitung, was gibt es Neues im
Spielmannszug Borsfleth? Vieles
habt ihr sicher schon in der
Norddeutschen Rundschau/
Glückstädter Fortuna gelesen;
noch einmal zur Auffrischung
– die Jahreshauptversammlung
ist ja schon etwas her:
Die 1. Vorsitzende Christina
Schmidt-Paulsen macht eine
„Babypause“ und der Schriftführer
Hartmut Sierck, der
dieses Amt 27 Jahre inne hatte,
tritt ebenfalls zurück. Neuer
Vorsitzender wird Ernst-Albert
Sierck und neue Schriftführerin
Janina Lorenzen. Kassiererin
(Dörte Lorenzen), Stabführung
(Monika Denker-Hülsemann)
und Ausbildung (Johanna Mangels)
bleiben unverändert. Neuer
2. Vorsitzender wird Malte-
Christian Schlichting und
Jugendsprecherin wird Laura
Fuß.
Auf der Jahreshauptversammlung
überbrachten Bürgermeister
und Wehrführer Grußworte.
Eine Ausfahrt zum Flughafen
Hamburg ist auch geplant. Der
Termin wird noch bekannt gegeben.
Wir hoffen, dass mit
unserem Spielbetrieb alles so
weiter läuft (Vogelschießen,
Kremper Gilde, Laternenumzug
usw.). Wir brauchen auch
weiterhin das Vertrauen, so
dass wir weiterhin Musik machen
können.
Alles Gute,
E.-A. Sierck
Bücherei
Die Öffnungszeiten
sind unverändert: Immer dienstags
von 14.00–16.00 Uhr und von
19.00–19.30 Uhr. In den
Schulferien bleibt die Bücherei
geschlossen!
Luftschlacht über Borsfleth vor 70 Jahren
Dazu schreibt der Lehrer Renz
in der Borsflether Schulchronik:
„Eben nach Neujahr, am
6.1.1944 (Es muss der 5. Jan.
gewesen sein) war unser Dorf
Augenzeuge einer größeren
Luftschlacht. Gegen 11 Uhr
gaben die Sirenen von Glückstadt
und Wewelsfleth Alarm.
Der Rundfunk meldete: Einflug
großer Mengen amerikanischer
Bomber in die Deutsche Bucht!
– Sie flogen gewaltig hoch und
wir hätten sie kaum mit bloßen
Augen erkennen können, wenn
nicht die zahlreichen Kondenzstreifen
sie uns verraten hätten!
Der ganze Himmel über uns
brummte und summte! – Da!
Unsere Jäger kommen, unterfliegen
den feindlichen Verband
und setzen sich von hinten auf
die Spur! Die Bomber haben
auch Jagdschutz, Jäger, mitgebracht,
die wie eine gewaltige
Glocke die Verbände umfliegen
und beschützen. – Unsere Jäger
setzen zum Einbruch an; – einem
– zwei – drei – gelingen
es, hineinzukommen und nun
geht das Schauspiel los, man
sieht die Leuchtspur, hört das
Geknatter der MG, das dumpfe
Dröhnen der Bordkanonen und
schon nach einigen Stößen trudelt
ein Viermotoriger ab, ein
2. folgt, ein dritter, ein 4. muß
sich aus seinem Verband lösen,
ausscheren, er wird eine sichere
Beute unserer Jäger! Dort
platzt buchstäblich einer auseinander,
die einzelnen Teile
brennen lichterloh und gaukeln
erdwärts, dort steigt eine Besatzung
aus, runde, weiße Punkte
um die Maschine, ein Fallschirm
öffnet sich nicht, mit einer
immer rasender werdender
Geschwindigkeit geht’s in die
Tiefe, während seine Kameraden,
gemütlich am wolkenlosen
Himmel schaukelnd, dem
leichten Winde folgend, langsam
der Erde näher kommen.
Bei M. Meinert auf der Weide
landet einer, ein Deutscher, sein
Flugzeug stürzte brennend eben
nördlich der Stör im Uhrendorfer
Außendeich ab, die Kanzel
lag hier im Außendeiche auf
G. Kahlckes Weide. Die ganze
Luft ist voll von Flugzeugteilen.
Wir sahen 12 Abstürze.
Viele Dorfbewohner, ja wohl
alle, standen in Unkenntnis
der Gefahr draußen und beobachteten
diesen Luftkampf. Es
war gefährlich, denn verschiedentlich
wurde das Pfeifen der
MG-Munition gehört und die
Erdeinschläge der Kugeln. Ich
fand mitten auf der Dorfstraße
eine nicht detonierte Kugel, fingerlang,
am unteren Ende kugelförmig.
Verletzt wurde hier
niemand, Schaden hierselbst
nicht angerichtet. An diesem
Tage wurden 81 amerikanische
Bomber abgeschossen.“
Einen ähnlichen Augenzeugenbericht
gibt es auch von Magdalene
Gravert aus Grevenkop
in der Hohenfelder Chronik.
Borsflether Chronik
Geschichte des Kirchspiels
Borsfleth, von Klaus-J.
Lorenzen-Schmidt. Erschienen
1987.
Die Chronik wurde von der
Gemeinde Borsfleth herausgegeben.
Restexemplare können
bei Michael Boldt für 18 €
erworben werden.
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